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uwe-mantel.de

Heise Lyrik

16. Februar 2005 um 12:28

Nein, kein Rechtschreibfehler, es geht tatsächlich um die neuesten lyrischen Ergüsse aus dem Heise-Forum. Anlass diesmal: Ein offensichtlich trotz zahlreicher gegenteiliger Beteuerungen nervös werdender Software-Riese namens Microsoft, der von 25 Millionen Firefox-Downloads aufgeschreckt worden ist und nun entgegen früherer Ankündigungen doch einen Internet Explorer 7.0 herausbringen will. Interessanterweise soll dieser übrigens diesmal wirklich und definitiv sicher werden. (Wobei es das bestimmt auch schon bei den Versionen 4, 5, 5.5 und 6 hieß - und das Ergebnis ist bekannt…)

Die besten Beiträge, die ich gerade gelesen habe, stammen von den Usern HelpDesk:

Hast du mit dem IE gebrowst,
Schon kommt ein Virus angesaust,
Der in deinem Rechner haust
Und dir das System zerzaust.

Wenn du dir nun ein neues baust,
Obwohl dir davor tierisch graust,
Und wiederum auf Bill vertraust
Frag ich, ob dich der Affe laust.

…und Provokant:

Ein Loch ist im Explorer, oh Billy, oh Billy,
ein Loch ist im Explorer, oh Billy, ein Loch.

Dann stopf es, dummer Admin, dummer Admin, dummer Admin,
dann stopf es, dummer Admin, das Loch stopfe zu!

Womit soll ich’s stopfen, oh Billy, oh Billy,
womit soll ich’s stopfen, oh Billy, womit?

Mit ‘nem Patch, du dummer Admin, dummer Admin, dummer Admin,
mit ‘nem Patch du dummer Admin, mit ‘nem Patch stopf es zu!

Wenn der Patch aber alt ist, oh Billy oh Billy,
wenn der Patch aber alt ist, oh Billy was dann?

Hol ‘nen neuen, du dummer Admin, dummer Admin, dummer Admin,
hol ‘nen neuen ab du dummer Admin, den Patch hol ihn neu!

Womit soll ich ihn holen, oh Billy, oh Billy,
womit soll ich ihn holen, oh Billy womit?

Mit dem Explorer, dummer Admin, dummer Admin, dummer Admin,
mit dem Explorer dummer Admin, mit dem Explorer hol ihn!

Aber - aber Billy….
Ein Loch ist im Explorer, oh Billy, oh Billy,
ein Loch ist im Explorer, oh Billy, ein Loch!

Sensation! Bill rät jetzt vom Internet Explorer ab

29. Januar 2005 um 16:31

Oder wie soll man die Heise-Meldung Bill Gates will das Internet sicherer machen sonst verstehen? Darin heißt es nämlich

Bill Gates wird am Montag in München zusammen mit SAP und weiteren Partnern eine großangelegte Gemeinschaftsinitiative unter dem Motto “Deutschland sicher im Netz” starten.

Und ganz ehrlich: Wenn er nicht lauthals ausgelacht werden will, dann muss er von seinem wandelnden Sicherheitsloch, das er liebevoll “Internet Explorer” nennt, wohl abraten…

Mozilla bei 27 Prozent auf spiegel.de

25. Januar 2005 um 16:38

The Browser you can trustGestern habe ich über die Log-Statistiken von heise.de geschrieben. Firefox hat dort den IE überholt. Das ganze war natürlich nicht sehr aussagekräftig, weil es sich um eine IT-News-Seite handelt, die nicht gerade repräsentiv ist. Ganz anders sieht es hingegen schon aus, wenn man die Statistiken von Spiegel Online nimmt. Dort erschien heute ein Artikel über den Firefox-Entwickler Blake Ross und darin wurden auch die Browser-Statistiken von Spiegel Online bekannt gegeben. Zitat:

Nach Erhebungen des Browser-Fachdienstes WebSideStory wurde der Firefox Anfang Januar von 4,6 Prozent aller Internet-Nutzer eingesetzt. Bis Mitte des Jahres wird ein Anstieg auf rund zehn Prozent für möglich gehalten. Der Marktanteil des Internet Explorers ist bereits von 95,5 Prozent im Juni 2004 auf 90,6 Prozent zurückgegangen. In Deutschland dürften diese Zahlen jedoch krass anders aussehen: Die Log-Statistiken von SPIEGEL ONLINE (beruhend auf über 200 Millionen Seitenaufrufen im Monat) sehen die Mozilla-Browser inzwischen bei rund 27 Prozent Marktanteil, der Internet Explorer ist derweil auf knapp 65 Prozent abgesackt.

Beeindruckend.

Firefox überholt Internet Explorer

24. Januar 2005 um 15:43

The Browser you can trustOkay okay, ich gebe zu: Die Serverstatistik einer IT-News-Seite wie heise.de ist nicht gerade repräsentativ für den Rest des Internets, aber bemerkenswert ist es allemal: Im aktuellen Bericht über den 20.000.000. Download von Firefox gibt heise auch wieder einmal einen Einblick in seine eigenen Statistiken - und im Januar überholt Firefox darin erstmals mit 33,5 Prozent den Internet Explorer 6.0x, der nur noch auf 33,2 Prozent kommt, als meistgenutzten Browser.

Nimmt man alle Gecko-Browser zusammen (also Mozilla, Firefox, Netscape und weniger verbreitete), dann führt der Hersteller Mozilla sowieso schon lange vor Microsoft - und das eindeutig mit 44,1 zu 36,3 Prozent.

Ach, wenn es doch auf allen Seite so aussähe wie bei heise, dann wär die Welt auch ein Stückchen besser ;-)

Realitätsverlust in Redmond

12. November 2004 um 12:10

Gerade meldete heise folgende wahnwitzige Schlagzeile: Microsoft: Internet Explorer so sicher und komfortabel wie alle anderen Browser

Nun, das allein ist natürlich schonmal purer Schwachsinn (man beachte: 17 ungepatchte Sicherheitslöcher aktuell in IE, 0 in Firefox), aber der Artikel enthält noch weitere Angriffe auf die Lachmuskeln.

Der “Microsoft Security und Management Product Manager” Ben English (muss man Inkompetenz durch besonders lange Jobbezeichnungen überdecken?) ließ sich zu dieser Aussage hinreißen: “Zwar höre man immer wieder von Sicherheitsproblemen, aber nur weil Microsofts Browser so weit verbreitet sei.” Das ist schonmal der grundsätzlich falsche Ansatz: Man hört von Sicherheitsproblemen, weil Microsoft diese eingebaut hat und den seit 2001 nahezu unveränderten Code bis heute nicht von unzähligen Sicherheitslöchern befreien konnte - im Gegenteil, die Frequenz der gemeldeten Sicherheitslöcher scheint eher zuzunehmen. Die “Schuld” auf die zu schieben, die sie entdecken, ist schonmal typisch Microsoft.

Ich muss hoffentlich nicht darauf eingehen, wieso Firefox als Open Source-Produkt schonmal grundsätzlich Sicherheitsvorteile hat und deswegen auch nicht zu erwarten ist, dass urplötzlich Dutzende Bugs auftauchen. Ich verweise einfach mal auf die letzten Zeilen dieses Artikels der “Zeit” und gebe zu bedenken, dass man Firefox ständig weiterentwickelt - natürlich mit dem Risiko auch mal neue Fehler mit reinzubringen - beim IE ist es seit über 3 Jahren dieselbe Codebasis. Von der Schnelligkeit, mit der Mozilla und Microsoft bestehende Lücken stopfen, möchte ich gar nicht erst reden.

Schon eher darüber: “Viele würden Firefox aufgrund der angepriesenen vielfältigen Funktionen als starken Wettbewerber einschätzen, allerdings habe Vamos bislang noch keine Argumente gehört, die dies untermauern würden.”
Was will uns der Mann sagen? Dass er erstens taub und zweitens des Lesens nicht mächtig ist? Dass man in Redmond inzwischen nur noch eigene Pressemitteilungen liest und alle Online-Medien, Zeitungen und Zeitschriften abbestellt wurden? Denn in den letzten Tagen dürfte man kaum darum herum gekommen sein, Argumente für Firefox noch und nöcher zu lesen und hören… Vielleicht sollte sich Mr. English aber auch einfach mal ein Beispiel an seinem Kollegen Stephen Toulouse nehmen, denn er hat nach eigenen Angaben Firefox noch nie benutzt. Man könnte es Arroganz nennen, sich nicht über Mitbewerber zu informieren.

Doch weiter im Text: “Vielmehr verfüge der Internet Explorer über eine große Zahl an Funktionen, die man den Anwendern erst noch nahe bringen müsse” - lol. Vermutlich hat er sie selbst noch nicht gefunden. Ich würde ja gerne wissen, welche versteckten Funktionen in diesem über 3 Jahre alten Programm schlummern, die bisher noch niemand entdeckt hat. War das eigentlich eine Drohung - musst man doch vor kurzem ganze Programmteile im IE stilllegen, weil alle Nachbesserungen fehlgeschlagen waren, um diese sicherer zu machen?

Der Gipfel ist dann aber folgende Aussage: “Zudem habe man von Kunden auch keine Hinweise über wichtige fehlende Features erhalten. (…) Es gebe viele andere Produkte die Funktionen bieten, die die Redmonder nicht in ihren Browser eingebaut hütten. Entscheidend sei aber, ob der Kunde diese auch brauche. Als Beispiel nannte English das Tabbed Browsing, das für Anwender des Internet Explorer unwichtig sei.” - keine Hinweise, Tabbed Browsing unwichtig? Kleiner Tipp an Mr. English: Einfach mal die Microsoft-eigenen Seiten lesen: IE Blog. Ansonsten ist diese Aussage so absurd, dass sie nun wirklich keines weiteren Kommentars bedarf…

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