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uwe-mantel.de

Ein bißchen Wehmut…

16. Februar 2006 um 20:01

…kommt ja irgendwie schon auf, auch wenn die Songtexte auf lyricsweb.de bereits seit März vergangenen Jahres und damit schon knapp 11 Monate offline sind. Aber heute schloss sich das kapitel “Lyricsweb.de” nun endgültig, indem die Seite in ihrem bisherigen Design vom Netz genommen wurde.

Immerhin über sechs Jahre Arbeit steckten darin. Was die Musikverlage nun davon haben, dass keine Songtexte mehr angeboten werden, müssen sie mir aber erst noch erklären. Wenn sie nun auch nur einen Cent mehr Umsatz machen würden, könnte ich ja noch Verständnis aufbringen, da dies aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Fall ist, finde ich es einfach nur unverständnlich.

Lyricsweb-Besucher kommen nun automatisch auf songbewertungen.de, was unabhängig von Lyricsweb weitergeführt wird, nachdem es seit einigen Wochen in einem neuen Design erstrahlt.

Was ich noch sagen wollte…

14. Februar 2006 um 13:53

…am heutigen Valentinstag

Ich liebe Dich

Guten Tag! Ich bin ein Sprachdialogsystem

1. Februar 2006 um 15:49

Nachdem meine DSL-Verbindung unglaublich langsam war, dacht ich mir, ich beschwer mich mal bei Arcor. Da man im Online-Kundenservice witzigerweise so ziemlich alles machen kann außer eine Störungsmeldung aufgeben oder sich beschweren, blieb mir also nichts anderes übrig, als die Nummer des Arcor-Kundenservice-Centers 01801070010 zu wählen…

Tuuut, Tuuut

Guten Tag, sie sprechen mit dem Arcor Kundenservice-Center. Ich bin ein Sprachdialogsystem. Ich reagiere auf die Stichworte, die sie mir sagen.

Toll, dachte ich. Technik, neuester Stand. Warum noch so altmodisch mit dem Drücken von Telefontasten durch das Menü hangeln, wenn es doch Spracherkennung gibt, die bekanntermaßen ja stets unheimlich gut funktioniert…

Im Folgenden wurden einige Stichpunkte genannt, die man sagen kann - auf mein Problem traf nur leider keines zu. Wie gut, dass man auch sonst jedes beliebige Wort sagen darf.

Aber sagen sie nur EIN Wort

Die Aufgabe lautet also: Fassen Sie ihr komplexes Anliegen zu einem Wort zusammen, das ein Computer dann auch noch versteht. Sie haben 2 Sekunden Zeit zu überlegen. In der Eile fiel mir nichts besseres ein als Verbindungsgeschwindigkeit.

Ihre Zugangsdaten abfragen? Gern! Nennen Sie mir jetzt Ihre Kundennummer

Äh, halt stopp, nein

Das habe ich nicht verstanden. Entschuldigung. Nennen Sie mir bitte jetzt Ihre Kundendaten.

Hmpf.

Um dem Sprachdialogsystem jetzt nicht erklären zu müssen, dass ich gar nicht meine Zugangsdaten erfragen wollte, sondern mich über die DSL-Verbindungsgeschwindigkeit beschweren, habe ich lieber aufgelegt und nochmal angerufen… Und schon bald erklang die bekannte Stimme.

Guten Tag, sie sprechen mit dem Arcor Kundenservice-Center. Ich bin ein Sprachdialogsystem. Ich reagiere auf die Stichworte, die sie mir sagen.

Aber auch nur, wenn man Glück hat, dachte ich noch so bei mir und dachte mir schonmal das nächste Stichwort aus. Es lautete Beschwerde

Sie haben jederzeit die Möglichkeit, mit einem Kundenbetreuer persönlich zu sprechen. Das kostet Sie 24 Cent/Minute. Sagen sie dazu bitte jetzt “Kundenbetreuer”

Ah ja, wir kommen der Sache langsam näher. Ich sage also laut und deutlich Kundenbetreuer und siehe da - es funktioniert. Doch…

Um Ihre Anfrage schneller bearbeiten zu können, nennen Sie mir bitte Ihre Kundennummer

Ich spreche also langsam und deutlich die praktischerweise nur zwölfstellige Kundennummer vor mich hin.

Danke. Sie sind?

Hm… Will mir das Sprachdialogsystem jetzt meinen Namen mitteilen und kann ihn nicht aussprechen?

Das habe ich nicht verstanden. Entschuldigung. Ist das richtig?

Ah, das Sprachdialogsystem wollte vielleicht, das ich meinen Namen sage *an den Kopf schlag* - das hätte man aber auch etwas deutlich formulieren können… Aber warum fragt es mich jezt, ob das richtig ist, dass es mich nicht verstanden hat? Und was ist die richtige Antwort? Natürlich stimmt es, dass es mich nicht verstanden hat - denke ich doch. Natürlich find ich das aber nicht gut. Was soll ich also sagen? HILFE! Ich entscheide mich nach einigem Zögern für Nää

Nennen Sie mir jetzt bitte Ihre Kundennummer.

Aber die sagte ich doch eben schon… Na egal. Wieder zähle ich langsam alle zwölf Ziffern der Kundennummer auf.

Danke. Sie sind?

Ich probiere es todesmutig mal mit Uwe Mantel

Das habe ich nicht verstanden. Entschuldigung. Ist das richtig?

*stöhn*

Nennen Sie mir jetzt bitte Ihre Kundennummer.

*lacht laut* Hach du bist klasse

Das habe ich nicht verstanden. Nennen Sie mir bitte Ihre Kundennummer.

Ich reiße mich zusammen und sage nochmals langsam laut und deutlich alle zwölf Stellen meiner Kundennummer.

Danke. Sie sind?

Uwe Mantel

Entschuldigen Sie, das habe ich jetzt immernoch nicht verstanden.

Ich bin kurz davor aufzugeben, als mir das Sprachdialogsystem zu verstehen gibt, dass es meine Kundennummer jetzt offenbar gar nicht mehr wissen will.

Sie werden jetzt mit einem Kundenbetreuer verbunden.

*jubel*

Eine kurze Frage noch…

*zusammenbrech* Die Frage, ob das Gespräch aufgezeichnet werden darf beantworte ich aber pflichtgemäß mit ja. Schließlich glaube ich eh, dass der halbe Arcor-Laden in jeder freien Minute mithört, wie die Kunden am Sprachdialogsystem verzweifeln…

Es sind jetzt 6 Minuten und 41 Sekunden vergangen. Der erste Anruf nicht mitgerechnet. Und plötzlich ist es soweit - eine menschliche Stimme meldet sich. Erlösung! Und was ist ihre erste Frage?

Nennen Sie mir bitte ihre Kundennummer?

*tilt*

P.S.: Das Problem wurde dennoch gerade zur Zufriedenheit gelöst ;-)