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uwe-mantel.de

“Postal”

7. August 2007 um 20:36

Nur falls jemand aufgrund der im Web kursierenden in der Tat nicht unlustigen Auftaktszene des Films “Postal” von Uwe Boll auf die Idee kommen sollte, in den Film zu gehen: Lass es sein, du würdest es nur bereuen. Nach den ersten dreieinhalb Minuten hat man dann auch das Beste des mit der Zeit immer abstruser werdenden Films schon hinter sich.

 

Werbe-Unsinn

20. Juli 2007 um 21:04

Warum bekommt die Werbeagentur, die für die Telekom-Spots verantwortlich ist, eigentlich so viel Geld? Die Spots des Konzerns sind stets ein Musterbeispiel an Ineffektivität. Das war schon damals so, als der T-Konzern sein sagenhaftes Produkt “T-Home” eingeführt hat, also die Angebote mit Telefon, Internetzugang und Fernsehen aus einer Hand. Das Problem: Man hat irgendwelche entspannten Menschen gezeigt - aber völlig vergessen den Kunden mitzuteilen, wieso um alles in der Welt man das ganze jetzt buchen soll und wo da eigentlich der Vorteil zum ganz normalen Kabelanbieter oder Sat-Empfang liegt. Vielleicht wusste man auch einfach keinen Grund. Das Produkt wurde jedenfalls zurecht zum Totalflop.

Nun hat die Telekom kürzlich eine Billigmarke gestartet - oder besser gesagt bei ihrer bisherigen Billigmarke aus unerfindlichen Gründen einen Buchstaben ausgetauscht und aus “Congster” “Congstar” gemacht. Wenn man vom Namen absieht, dann kann sich das Angebot durchaus sehen lassen. Es ist beispielhaft modular aufgebaut, bietet frei kombinierbare Flatrates, die man unabhängig voneinander buchen kann und das alles bei einem Verzicht auf Mindestlaufzeit, was sowohl im Mobilfunk- als auch im DSL-Bereich durchaus bemerkenswert ist. Und was macht die Telekom? Sie verpasst es einmal mehr, das in ihrer Werbung mitzuteilen. In den Spots setzt man stattdessen auf irgendwelches buntes Geschwurbel und den Claim “So einfach wie Fastfood”. Wer allerdings nicht ohnehin schon über Congstar bescheid weiß, der weiß nach dem Spot auch nicht mehr als vorher. Und die Idee, dass aufgrund der bunten Bildchen plötzlich alle zu der nur kurz eingeblendeten und nicht mal vorgelesenen Adresse congstar.de strömen, um sich zu informieren, kann doch wohl auch nicht ernst gemeint sein.

Falls Congstar ein Erfolg werden sollte und den massiven Kundenrückgang bei der Telekom stoppen sollte, dann trotz und nicht wegen dieser Kampagne.

 


Link: sevenload.com

Warum ich “Boston Legal” liebe

4. Juli 2007 um 22:50

Die mit Abstand beste Serie im deutschen Fernsehen ist - und ich dulde keine Widerrede - “Boston Legal”. Die heutige Folge sticht selbst aus dem ohnehin immer sehr hohen Niveau noch einmal heraus. Nicht nur weil der “Geplapper”-Anwalt wieder da ist (hat der ne neue Brille?), mir Brad immer sympathischer wird, Denny mal wieder um sich schießt und Alan Shore gut wie immer ist.

Sondern auch, weil es wieder mal Sätze wie einst diesen gab.

Etwa als Alan Chelina aus Staffel 1 wieder traf und sich dieser Dialog ergab:

Chelina: “Gott, als wir uns das letzte Mal gesehen haben…”

Alan: “Ich glaube es war Sonntag, dann wurde ich nicht mehr ausgestrahlt, du hast Filme gedreht und ich bin am Dienstag zurückgekehrt…”

(Originalton:

Chelina: “God, the last time I saw you…”
Alan: “I believe it was a Sunday, then I was taken off the air, you went off to do movies, I got switched to Tuesdays and..”
Chelina: “Here we are…with old footage.”)

[Zur Erklärung: Die erste Staffel wurde am Sonntagabend ausgestrahlt, die zweite Staffel dann dienstags]

 

Oder als Alans Assistentin Melissa zu ihm sagte:

“Fangen Sie nichts mit ihr an, Alan. Sie hat nur ne Gastrolle.”

(Originalton: “Don’t fall for her, Alan. She’s just a guest star.”)

Gekentert

29. Juni 2007 um 20:46

In Deutschland gibt es zu wenig actionreiche Spielshows, oder wie auch immer man das nennen will. Es gab um genau zu sein lange gar keine mehr. Da war es doch eine gute Nachricht, dass RTL sich an “Entern oder Kentern” gewagt hat, schließlich ist so eine Produktion nicht ganz billig, auch wenn man versucht hat, mit der lächerlichen Gewinnsumme von 3.000 Euro (für ein immerhin 30-köpfiges Team!) möglichst viel Geld zu sparen.

Ja, mit großen Hoffnungen hab ich also heute RTL eingeschaltet, obwohl mich die Trailer schon Schlimmes ahnen ließen. Inzwischen sind rund 30 Minuten um - und ich bin enttäuscht. Götz Otto ist als Pirat peinlich für vier, Sonja Zietlow auch nur zusammen mit Dirk Bach brauchbar und wenn eine dicke Frau, die - wie ich gerade erstmal ergoogeln musste - ihre Prominenz aus der Moderation von “Upps - Die Superpannenshow” bezieht mit Axel Schulz in einer Tonnennachbildung durch die Gegend läuft, dann ist das ebenso wenig lustig und spannend wie wenn ein paar bunt Gewandete lahm über ein paar Steine in einem Gewässer laufen sollen. Und die Menschen, die jetzt gerade in diesen Holzfass-Verkleidungen eine Wand hinaufklettern sollen, während sie mit Fischen beworfen werden, haben glaube ich auch Valium geschluckt.

Irgendwie ist die Show nicht trashig genug, um Kult zu sein, nicht rasant genug, um spannend zu sein, und nicht lustig genug, um mich auch nächste Woche wieder zum Einschalten zu bewegen. Dazu kommt, dass die außenherum gebaute Story einfach nur peinlich wirkt. Oder um es mit Götz Otto zu sagen: “Das schlägt dem Fass die Hoden aus”. Ja, das hat er gerade wirklich gesagt.

Ich weiß gar nicht, welche Quote ich RTL morgen wünschen soll. Eine gute, weil ich endlich wieder mehr Mut zu solchen Shows bei Sendern sehen will, oder den Untergang, weil das gerade irgendwie peinlich ist…

P.S.: Anderswo hat man das schon vorher gewusst…

Nachtrag: “Entern oder kentern” hatte trotzdem gute Quoten…

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